Nicht leiden – handeln! Mit Abführmitteln gegen Verstopfung und Verdauungsbeschwerden

Ca. 10 Millionen Menschen in Deutschland sind von Verstopfung und Verdauungsbeschwerden betroffen, davon etwa 2/3 Frauen.
Gemäß der aktuellen deutschen Leitlinie - herausgegeben von den Fachgesellschaften DGNM (Deutsche Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität e.V.) und DGVS (Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen) - sollen zur Therapie einer Verstopfung zunächst Allgemeinmaßnahmen wie ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Bewegung und ballaststoffreiche Ernährung ausprobiert werden. Hierzu gibt es aber Folgendes zu wissen:

Eine Normalisierung der Trinkmenge ist sinnvoll, eine Steigerung über die empfohlene Menge von ca. 1,5 Litern hinaus, hat jedoch keinen Effekt auf die Verstopfung.

Bezüglich der körperlichen Aktivität ist die Datenlage sehr widersprüchlich, es scheint aber keine substanzielle Auswirkung auf die Verdauung zu geben.

Bei einer ballaststoffreichen Ernährung, die zu einer leichten Besserung der Verstopfung führen kann, kann es zu unerwünschten Nebeneffekten, wie beispielsweise Blähungen, kommen. Außerdem helfen sie bei einer schweren Obstipation oder Entleerungsstörung nicht weiter.

Wenn die Allgemeinmaßnahmen in der Regel nicht ausreichen, um eine Verstopfung zu beseitigen, empfiehlt die Leitlinie auf Stufe 2 des Stufenschemas Abführmittel mit den Wirkstoffen Bisacodyl, Natriumpicosulfat und Macrogol.